Veränderungen des Nagels: Wann meine Nägel Hilfe brauchen

Attraktive Hände und Fingernägel sind seit jeher ein Zeichen von einem gepflegten Äußeren und von Schönheit. Darüber hinaus signalisieren kräftige Nägel Gesundheit. So ist es leicht zu verstehen, dass schadhafte, verformte oder krankhaft veränderte Nägel abstoßend wirken können und bei den Betroffenen einen erheblichen psychischen Leidensdruck hervorrufen. Oft nimmt der Erkrankte nicht nur die misstrauischen und kritischen Blicke seiner Mitmenschen in Kauf, sondern muss sogar zusätzlich berufliche Nachteile verkraften; denn wenn Beruf mit Publikumskontakt einhergehen, werden gepflegte Hände und Nägel als selbstverständlich vorausgesetzt.

In den meisten Fällen können Nagelanomalien aber im Nagelstudio erfolgreich behandelt werden, oder gegebenen falls beim Arzt.

Beginnen wir mit der Onychophagie, einem Fachbegriff aus der Medizin, der den krankhaften Wunsch des Nägelkauens bezeichnet. Nicht nur Kinder und Jugendliche kauen an den Nägeln, auch Erwachsene sind von dieser unliebsamen Angewohnheit betroffen. Psychologen sehen im Nägelkauen ein Symptom von Stress und Überforderung; mit einem sinnvollen Hobby (z.B. Sport) kann man versuchen, diesen Ursachen entgegen zu wirken. Eine ebenfalls erfolg versprechende Hilfe ist die Modellage. Das bedeutet, dass der Naturnagel mit einer künstlichen Schicht überzogen wird, die das Knabbern nahezu unmöglich macht. Dabei hat der Naturnagel zusätzlich die Möglichkeit, geschützt und in Ruhe nachzuwachsen. Auch Kindern kann mit der Zustimmung eines Erziehungsberechtigten im Nagelstudio ein bitter schmeckender Lack aufgetragen werden, der ihnen häufig das Nägelbeißen verleidet.

Eine Krankheit der Nägel, die häufig durch Ansteckung erfolgt, ist der Nagelpilz. Übertragen werden Pilze durch Sporen von Mensch oder Tier zu Mensch. Sporen sind sehr widerstandsfähig und können daher auf Handtüchern, Badematten, Lattenrosten, auf Bodenbelägen oder in Schuhen mehrere Wochen überleben. Nach der Ansteckung breitet sich der Pilz gern an Stellen aus, wo die Haut feucht ist, z.B. zwischen den Zehen, an Fuß- oder Fingernägeln. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Parasiten um Fadenpilze (Dermatophyten), in seltenen Fällen auch um Hefepilze (Candida -Spezies).
Der Nagelpilz ist im Anfangsstadium der Erkrankung oft nicht sichtbar. Erstes Anzeichen für einen Nagelpilz-Befall ist eine vermehrte Hornbildung unter der Nagelplatte. Der Nagel hebt sich aus seinem Nagelbett und wird gelblich-braun. Die Verfärbung beginnt meist am Nagelrand oder an der Nagelwurzel, wodurch er brüchig wird und sich teilweise ablösen kann.
Bei Verdacht auf Nagelpilz sollten Sie unbedingt einen Hautarzt aufsuchen, der allerdings in vielen Fällen mit relativ einfachen Mitteln den Pilz schmerzfrei bekämpfen kann.


Als Psoriasis bezeichnet man die so genannte Schuppenflechte, die nicht auf der Haut, sondern auch auf den Nägeln auftreten kann. Charakteristische Merkmale für diese Nagelerscheinung sind die Tüpfel- und Grübchenbildung. Während es aber für die Behandlung der Schuppenflechte auf der Haut eine Fülle von therapeutischen Strategien gibt, bereitet hingegen die Behandlung von Nagelpsoriasis deutlich mehr Schwierigkeiten. Medizinisch kommt nur eine äußerliche Behandlung der Nagelmatrixzone (Bereich, wo der Nagel zu wachsen beginnt) in Betracht, wodurch die Neubildung der Tüpfelchen eingedämmt werden kann. Die vorhandenen Grübchen sind durch keine medizinische Maßnahme zu beseitigen. Allerdings hat eine Nagelmodellistin die Möglichkeit, Unebenheiten abzuschleifen und durch eine Modellage einzuebnen.